Anders Behring Breivik ist ein norwegischer Terrorist, geboren am 13. Februar 1979. Seine Verbrechen ereigneten sich am 22. Juli 2011, als er einen Bombenanschlag in Oslo verübte, bei dem 8 Menschen getötet wurden. Anschließend überfiel er ein friedliches Jugendcamp auf der Insel Utøya und tötete mit Schusswaffen 69 Menschen und verletzte Hunderte weitere. Insgesamt tötete Breivik 77 Opfer.
Im Jahr 2017 beschloss er, seinen Namen in „Fjotolf Hansen“ zu ändern, ein Name, der von den Norwegern als ungewöhnlich angesehen wurde, da er auf das Wort „Fjott“ hinweist, das auf der Amtssprache des Landes „Idiot“ bedeutet1.
Kindheit
Anders wuchs in einer Umgebung auf, die ziemlich gewöhnlich erschien. Sein Vater, Jens David Breivik, war ein norwegischer Ökonom, und seine Mutter, Wenche Behring, eine Krankenschwester.
Während seiner Jugend besuchte Breivik verschiedene Schulen und durchlief sogar die Konfirmationszeremonie in der Norwegischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Alter von 15 Jahren. Doch sein Leben nahm eine andere Wendung, als er vom Norwegischen Verteidigungsministerium als „untauglich für den Militärdienst“ eingestuft wurde.
Im Jahr 1997, im Alter von 18 Jahren, erlitt er erhebliche Verluste an der Börse, etwa 300.000 US-Dollar, die seine finanzielle Stabilität erschütterten. Einige beschrieben ihn als einen gebildeten Mann, der immer gut gekleidet war2.
Wie die Angriffe abliefen
Im Jahr 2011, im Alter von 32 Jahren, beging Breivik eine der abscheulichsten Taten der modernen Geschichte. Er verkleidete sich als Polizist und überfiel das Sommercamp der norwegischen Arbeiterpartei auf der Insel Utøya. Dort angekommen, eröffnete er das Feuer und tötete 69 Kinder und Jugendliche sowie zahlreiche andere verletzte. Die für das Verbrechen verwendeten Waffen wurden legal erworben, eine Pistole und ein Gewehr3, da Breivik über eine Jagdlizenz verfügte.
Seine Verbrechen beschränkten sich jedoch nicht darauf. Zuvor hatte er auch gestanden, für die Explosionen in Oslo verantwortlich zu sein, die nur einige Stunden vor den Angriffen in Utøya stattfanden.
Anschlag in Oslo:
- Am 22. Juli 2011, gegen 15:25 Uhr, ereignete sich eine mächtige Explosion im Zentrum von Oslo, in der Nähe des Regierungskomplexes namens Regjeringskvartalet.
- Die Explosion erfolgte in einem geparkten Fahrzeug in der Nähe des Gebäudes des norwegischen Ministerpräsidenten und verursachte erhebliche Schäden an umliegenden Gebäuden.
- Die Explosion forderte acht Menschenleben und verletzte viele andere, was in der Stadt für große Aufregung sorgte.
Angriff auf Utøya:
- Nach dem Anschlag in Oslo fuhr Anders Behring Breivik zur Insel Utøya, auf der ein Sommercamp von der Liga der jungen Arbeiter (AUF), der Jugendorganisation der Norwegischen Arbeiterpartei, stattfand.
- Er war als Polizeibeamter verkleidet, was ihm half, Zugang zur Insel zu erhalten, ohne Verdacht zu erregen.
- Einmal auf der Insel begann er wahllos auf die Teilnehmer des Camps zu schießen, von denen die meisten Jugendliche und junge Menschen waren.
- Der Angriff auf Utøya dauerte etwa 1 Stunde und 15 Minuten und forderte das Leben von 69 Menschen, hauptsächlich jungen Menschen, und hinterließ viele weitere Verletzte.
- Während des Angriffs verwendete Breivik auch psychologische Terror-Taktiken, um Panik und Verwirrung unter den Opfern zu verbreiten.
Die Ereignisse schockierten die Welt und führten zur Verhaftung von Breivik. Anfangs wurde er von einer Gruppe von Psychiatern mit paranoider Schizophrenie diagnostiziert und es wurde behauptet, dass er während der Angriffe psychotisch war.
Dies führte zu anfänglichen Überzeugungen, dass er strafrechtlich unzurechnungsfähig sein könnte und daher nicht für seine Taten verantwortlich wäre. Eine zweite vom Gericht in Auftrag gegebene psychologische Untersuchung kam jedoch zu dem Schluss, dass seine Taten von pathologischem Narzissmus und extremistischen Überzeugungen motiviert waren, was ihn strafrechtlich für die schrecklichen Verbrechen verantwortlich machte, die er begangen hatte.
Verurteilung
Breivik wurde im August 2012 einstimmig zu 21 Jahren Haft verurteilt, der Höchststrafe nach norwegischem Recht. Darüber hinaus ist sein Urteil verlängerbar und kann auf unbestimmte Zeit verlängert werden, wenn das Gericht feststellt, dass er weiterhin eine Bedrohung für die Gesellschaft darstellt. Die Haftbedingungen, in denen er sich befindet, entsprechen einem in Norwegen geltenden rechtlichen Rahmen, der in der Praxis einer lebenslangen Haftstrafe gleichkommen kann.
Breivik hatte nicht nur diese schrecklichen Angriffe geplant und durchgeführt, sondern suchte auch nach Bekanntheit. Er wollte als „Freiheitskämpfer“ gegen eine imaginäre islamische Bedrohung angesehen werden, obwohl er in Wirklichkeit ein von Hass und sozialer Isolation geprägter Einzelgänger war. Er wollte gefasst werden und verbreitete Fotos und ein Manifest, um seine Bekanntheit zu steigern4.
Aktuelle Situation
Im Februar 2014 drohte er mit einem Hungerstreik aus Protest gegen die Haftbedingungen und stellte unangemessene Forderungen. Sein Anwalt brachte den Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, aber seine Forderungen wurden abgelehnt.
Im Juli 2015 wurde Breivik als Student an der Norwegischen Sozialwissenschaftlichen Hochschule zugelassen, durfte jedoch nur dann Kurse besuchen, wenn er sich im Gefängnis befand.
Im Jahr 2022 lehnte das norwegische Justizsystem seinen Antrag auf Bewährung ab und entschied, dass er weiterhin unbefristet inhaftiert bleiben sollte. Er kann frühestens nach einer Mindesthaftdauer von 10 Jahren erneut um Bewährung ersuchen5.